Ragweed - Häufige Fragen - Apotheke Donnerskirchen

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Ragweed - Häufige Fragen

„Ragweed„ – häufige Fragen in der Ordination Ein Beitrag von Dr. Adalbert Pallitsch, Arzt für Allgemeinmedizin und Internist

Patienten suchen ihren Arzt/ihre Ärztin in Bezug auf „Ragweed„ aus mehreren Gründen auf:
1) Sie kommen hilfesuchend wegen beeinträchtigender Symptome.
2) Menschen wollen die Möglichkeiten einer Hyposensibilisierung erörtern
3) Sie suchen ein beratendes Gespräch, wie sie sich in bestimmten Situationen (z.B. Urlaub verhalten sollen).

Nachfolgend werden einige häufig gestellte Fragen angesprochen und hoffentlich in leicht verständlicher Form beantwortet:

Welche Symptome kann „Ragweed„ hervorrufen?
Allergische Bindehautentzündung: tränende, juckende Augen, die auch anschwellen könnenAllergischer Schnupfen: „laufender„ Schnupfen, stark behinderte Nasenatmung, NiesattackenAllergisches Asthma: anfallartige Atemnot, Enge-Gefühl im Brustkorb, Reizhusten, beim Ausatmen oft pfeifende TöneNesselausschlag auf der Haut

Warum löst „Ragweed„ bei so vielen Menschen allergische Symptome aus?
Tatsächlich sind seit 1985 die Allergien auf „Ragweed„ von 15 auf über 35 Prozent gestiegen. Die Pollen des „Ragweed„ lösen sehr leicht Allergien aus, weil sie sehr aggressiv sind. Ihre Allergiepotenz ist viel höher als bei anderen Pollen. Jede einzelne „Ragweed„-Pflanze stößt mehrere hundert Millionen Pollen in die Luft und gibt 60 000 langlebige Samen ab.

Kann ich etwas dazu beitragen, dass meine Kinder keine oder weniger Allergien bekommen?
Auf der einen Seite haben manche Menschen in ihrem Erbgut eine Anfälligkeit auf Allergien vererbt bekommen. Das kann man nicht ändern.
Auf der anderen Seite lässt sich das eigene Immunsystem und jenes der Kinder modifizieren und trainieren. Wenn Kinder Geschwister haben und mit vielen anderen Kindern aufwachsen, dann wird ihr Risiko auf Allergien minimiert. Auch das Aufwachsen in einer natürlichen Umgebung (Bauernhof-Effekt) wirkt schützend. Allergiefördernde Faktoren wie Zigarettenrauchen, zu viel Chemie im Haushalt oder Schimmelbildung in der Wohnung sollten vermieden werden.

Hat der Klimawandel einen Einfluss?
Der Klimawandel begünstigt ohne Zweifel die starke Ausbreitung und das Wachstum der „Ragweed„-Pflanzen. Durch die längeren Wärmezeiten ist der Pollenflug mittlerweile von Juli bis Oktober zu beobachten.

Welche Therapien gegen Allergien sind heute möglich?
Es gibt Tabletten, Augentropfen und Nasensprays gegen die allergische Rhinokonjunktivitis.
In Bezug auf das allergische Asthma gibt es Inhalatorien. Dabei ist es wichtig, dass der Patient unbedingt einen Kombinations-Inhalator verwendet, indem ein Medikament zur Lösung des Atemwegkrampfes (langwirksame Beta 2 Agonisten) und zusätzlich ein inhalatives Cortison (für die Entzündungshemmung) enthalten sind.

Wie soll ich den Inhalator verwenden? Muss ich vor dem Cortison im Inhalator Angst haben?
Die „Cortison-Angst„ ist unbegründet. Inhalatoren enthalten nur minimale Dosen an Cortison. Diese entfalten ihre Wirksamkeit nur auf den Schleimhäuten der Atemwege und nicht im Körper. Man kann den Inhalator bei leichten Symptomen bedarfsorientiert verwenden. Sind die Symptome schwerer, sollte der Inhalator in der Saison zweimal täglich verwendet und bei zusätzlichen Symptomen bedarfsorientiert eingesetzt werden.

Wie soll ich meinen Urlaub planen?
Am besten planen Sie den Urlaub, wenn die „Ragweed„-Belastung an Ihrem Wohnort am stärksten ist. Als Grundregel gilt, dass der Aufenthalt in den Bergen oder am Meer sehr zu empfehlen ist. Weitere wichtige Informationen – wie Landkarten (Belastungskarten) mit monatlicher Ausbreitung und Belastungshöhe für „Ragweed„ und andere Pollen - findet man auf der ausgezeichneten Internetseite der Universität Wien www.pollenwarndienst.at.
Nehmen wir an, Sie wollen einen Meerurlaub Anfang September planen, dann sollten Sie nicht unbedingt nach Kroatien fahren, sondern eher Spanien oder Portugal bevorzugen oder Sie weichen auf die ersten Juliwochen aus.
Vergessen Sie aber nie Ihre Medikamente mitzunehmen, da Pollen auch durch Wind verfrachtet werden oder Kreuzreaktionen auftreten können!

Was versteht man unter Kreuzallergie?
Für unser Immunsystem können die „Ragweed„-Pollen mit anderen Stoffen zum Verwechseln ähnlich aussehen. So sind „Ragweed„ und „Beifuß„ eng verwandt, weil sie zur Familie der Korbblütler gehören. Es könnten beim Genuss von Melonen, Bananen oder Sellerie Allergien auftreten. Auch Gewürze - wie Oregano oder Paprika - könnten Auslöser sein. Dies äußert sich durch Mundjucken, Taubheitsgefühl, Schwellung der Lippen, Zunge oder Augen. Gerade deshalb sollten Sie Ihre Medikamente immer bei sich haben, auch im Flugzeug oder auf dem Schiff.

Kann man den Körper von der Allergie entwöhnen?
Durch eine Hyposensibilisierung wird das Allergen dem Körper wöchentlich zugeführt. Durch eine langsame Steigerung der Dosis kann sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnen. Diese Therapie dauert in der Regel drei Jahre. Eine Abschwächung der Allergiesymptome ist dadurch möglich, im besten Fall führt es auch zur Heilung.

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